Philosophie

Tierschutz im Pferdesport

Das Wohl des Pferdes sollte im Pferdesport immer an erster Stelle stehen.

Verschiedene Faktoren geben Richtlinien für einen pferdegerechten Umgang.

Die Säulen des Tierschutzes.

Abb. nach Lohrer, Wolfgang: FN-Abzeichen – Die Fahrabzeichen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, 1. Auflage 2008, Seite 14

Grundlagen zum Wohle des Pferdes sind im Tierschutzgesetz festgelegt.

 

"Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen" (§1 TierSchG).


Ethische Grundsätze

  1. Der Pferdebesitzer / Pferdepfleger übernimmt die Verantwortung für das Pferd. Diese gilt bis zum Tod des Tieres. Unnötiges Leid sollte stets vermieden werden.

  2. Die Haltung des Pferdes muss artgerecht und an seine Bedürfnisse angepasst sein. Eine individuelle Fütterung, ein gut belüfteter Stall, ausreichend Bewegung und Kontakt zu Artgenossen sind Pflicht.

  3. Der Gesundheitszustand des Pferdes steht an oberster Stelle, unabhängig von seiner Nutzung.

  4. Jedes Pferd muss unabhängig von Rasse, Alter und Geschlecht geachtet werden. Diese Wertschätzung sollte unabhängig von der äußeren Erscheinung sein.

  5. Ziel der Ausbildung eines jeden Pferdes ist die Harmonie zwischen Reiter und Pferd

  6. Das Pferd soll entsprechend seiner Veranlagung und seinem Leistungsvermögen gefördert werden. 

  7. Der Umgang mit dem Pferd ist sehr prägend für die Persönlichkeit und sollte stets (v.a. bei jungen Menschen) gefördert werden.


Tierschutzgerechter Umgang mit Pferden

  1. Bewegung
    Das Pferd ist ein Tier, welches sich im sozialverband bis zu 16 Stunden bewegt und dabei Futter aufnimmt. Wenn ein Pferd nicht die Möglichkeiten dazu hat, sich in einem Offen- oder Bewegungsstall zu bewegen, sondern einer Box gehalten wird, muss für ausreichende und angemessene Bewegung gesorgt werden.

  2. Fluchttier
    Das Pferd ist vom Körper und Verhalten her ein Fluchttier. Auf diese Veranlagung muss im Umgang mit Pferden, insbesondere der Ausbildung, geachtet werden. Bestrafungen aufgrund von Schreckmomenten sind falsch und fördern nur die Angst.

  3. Herdentier
    Kein Pferd sollte allein gehalten werden. Pferde sind soziale Tiere. Der Kontakt zu Artgenossen ist besonders wichtig, denn dann fühlen sie sich am sichersten.

  4. Arttypisches und angeborenes Verhalten
    Menschen, die mit Pferden zu tun haben, sollten in der Lage sein das angeborene und das arttypische Verhalten des Pferdes zu lesen. So können Unfälle und Probleme vermieden werden.

  5. Partner Mensch
    Durch Einfühlsamkeit und Zuwendung, Wissen, Konsequenz und Bestimmtheit kann der Mensch eine ranghöhere Position einnehmen als das Pferd. Gewalt ist hier niemals ein Mittel zum Zweck. Sie fördert Feindschaft, welche ein harmonisches Miteinander blockiert.

 

Quelle:
Lohrer, Wolfgang: FN-Abzeichen – Die Fahrabzeichen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, 1. Auflage 2008, S.12-21