Zum Andenken an Whata Jock

Wenn Ihr das lest, werden viele sich denken, ist das nicht übertrieben? Es war ja nur ein Pferd. Der Mann muss sehr emotional sein. Man kann so denken und mit Unverständnis reagieren. Aber einige werden mich verstehen.

 

Jedes Pferd ist ein Unikat. Wie jeder Mensch auch. Aber "Jocky" (Das war sein Ruf Name) war für mich mehr, "Jocky" war mein Lehrer. Er hat mich gelehrt, das Pferde keine Sportgeräte sind und das Reiten kein Sport ist. Der Umgang mit Pferden ist ein Privileg. Und Reiten bedingt weniger einer Technik, sondern mehr der richtigen Grundeinstellung zum Leben.

Ich habe "Jocky" aus sehr schlechten Haltungsbedingungen erworben, da war er schon 13 Jahre und gesundheitlich instabil. Das Überleben war daher nicht so sicher. Aber er hat gekämpft und nie seine Energy und Lebensfreude verloren. Mit 15 Jahren wurde er sogar noch gekört. Wir konnten uns von Anfang an, ohne Worte Verständigen. Ob am Boden oder vom Sattel aus. Das war etwas neues für mich. Ich dachte und "Jocky" reagierte. Er achtete auf mich und ich auf Ihn. Bis zu diesem Zeitpunkt war Reiten für mich, eher mit den Attributen Kontrolle und Anstrengung verbunden. " Jocky" lehrte mich eine neue Art von Reiten und einen neuen Blick auf Pferde. Das wesentlich Neue, war das gegenseitige Vertrauen. Nur aus gegenseitigem Vertrauen, kann Harmonie beim Reiten entstehen. Diese Erfahrung hat mich geprägt. Seit dieser Zeit lässt mich dieses Thema nicht mehr los. Ohne "Jocky" hätte ich diese Erfahrung nicht machen dürfen. Ich habe Ihm viel zu verdanken. Leider musste ich mich 2010 von ihm verabschieden. Ein Hirntumor beendete unsere gemeinsame Zeit. Ich vermisse "Jocky" sehr. Vielleicht kann der eine oder Andere das nachfühlen. Ich wünsche jedem Reiter, diese Verbundenheit mit einem oder mehreren Pferden erleben zu dürfen.